Unsere Tour auf dem Tübinger Neckar

Stocherkahn fahren in den Morgenstunden

Blick auf die Anlegestelle am Casino

Unsere Fahrt beginnt an der Anlegestelle am Casino in der Wöhrdstraße 25. Nach dem Ablegen fahren wir flussaufwärts gegen die Strömung. Auf der Linken Seite sehen Sie das Casino in seiner vollen Pracht. Neben dem Casino sehen Sie ein Gebäude, das den Tübinger Bürgern ein Dorn im Auge ist: Das Neckar-Parkhaus. Die Autos haben von dort aus eine der schönsten Aussichten auf Tübingen, den Neckar und die Tübinger Neckarfront. Auf der rechten Seite sehen Sie das Schwabenhaus, ein Haus mit einer langen Geschichte. Neben dem Schwabenhaus befindet sich die Gasthausbrauerei Neckarmüller, mit der wir eine enge Kooperation pflegen. Wenn sie zum Bug des Bootes schauen, können Sie die Neckarbrücke sehen. Nach der Neckarbrücke folgt das wohl meistfotografierteste Motiv in Tübingen, die Neckarfront. Das nächste interessante Gebäude, an dem wir vorbeifahren, ist der Hölderlinturm. Kurz darauf folgt die Tübinger Burse. Neben der Burse befindet sich das Evangelische Stift. Auf der linken Seite fahren wir einen Kilometer lang neben der Neckarinsel entlang. Kurz nach der Eisenbahnbrücke haben Sie die Wahl: Entweder fahren wir auf der gleichen Seite runter, auf der wir hochgefahren sind, oder wir fahren den anderen Kanal runter. Dort Können Sie die

Rückseiten der Tübinger Gymnasien sehen. Ansonsten haben Sie nun die Möglichkeit die Kunst des Stocherns zu erlernen. Unsere Fahrer schulen Sie und übergeben Ihnen die Stange, sodass Sie der Kapitän des Kahns sein können.

Das Casino

Das Casino in der Wöhrdstraße 25 ist heute ein Restaurant. Viele Besucher denken es sei ein Spielcasino, der Name leitet sich aber aus dem zweiten Weltkrieg ab, als das „Casino“ ein Offizierscasino war. Nach dem die Französischen Truppen abgezogen sind, beherbergte das Casino ein indisches Restaurant, bis im Jahr 2008 das heute Restaurant einzog.

Das Neckar-Parkhaus

Das Neckarparkhaus ist für unsere Gäste, die von Außerhalb mit dem Auto anreisen die nächstgelegene Parkmöglichkeit. Direkt in der Stadt und am Neckar gelegen, hat es eine der besten Lagen in Tübingen. Deshalb ist es manchen Tübingern ein Dorn im Auge, denn dort könnten schöne Wohnungen oder Büroräume stehen. Die Wichtigkeit dieses Parkhauses wird aber klar wenn große Events in Tübingen anstehen. An Verkaufsoffenen Sonntagen stehen die Autos vor dem Parkhaus schlange, da es voll ist. Falls Sie Im Parkhaus am Neckar keinen Parkplatz finden sollten, helfen wir Ihnen hier gerne weiter.

Das Schwabenhaus

Am 1. Juni 1868 eröffnete Zimmermeister Julius Haller eine Badeanstalt. Nach seinem Tod, führten zwei seiner Kinder die Badeanstalt weiter, bis sie das Gebäude um Jahr 1898 inkl. Grundstück und Garten für 44.000 DM an den Altherrenverein des Corps Suevia verkauften, deren damaliges Corpshaus in der Neckarhalde 66 zu klein geworden war.  Im Oktober 1940 wurde das Haus von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und die Wehrmacht nutzte es als Offizierskasino. Beim Bombenanschlag auf Tübingen in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1944 wurde das Haus stark beschädigt.
Nach Kriegsende beschlagnahmte das französische Militär das Haus und nutzte es ebenfalls als Offizierskasino. Nach dem Abzug der Französischen Truppen, zog im Herbst 1949 das Kaiser-Wilhelm-Institut ein. Im Jahr 1953 kaufte die Stadt Tübingen das Haus für 55.000 DM dem Verein alter Tübinger Schwaben ab. Bis 1972 war im Schwabenhaus ein Jugendclub untergebracht. Während der 1960er Jahre befanden sich in dem Gebäude auch ein Kindergarten, ein Altersclub, und ein Studentinnenwohnheim. Die Stadt Tübingen wollte bereits in den 1960er Jahren das Haus abreißen um eine „Einkaufsmall“ zu erbauen. Widerstand kam aber von einer Bürgerinitiative und dem Landesdenkmalamt. Die Stadt Tübingen verlor vor Gericht und musste das Haus sanieren. Im Jahr 1978 konnte das Gebäude nach den Sanierungen wieder bezogen werden. Es wurde an die Volkshochschule übergeben, die es bis in Jahr 1998 nutzt. Seit dem ist dort die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik beherbergt. Das Corps Suevia benutzt das Schwabenhaus ebenfalls weiterhin für Feierlichkeiten zu besonderen Anlässen.

Neckarmüller

Die Gasthausbrauerei Neckarmüller

Die Gasthausbrauerei Neckarmüller

Der Name Neckarmüller erinnert an den Vorgängerbau, der Neckarmüllerei, die 1971 abgerissen wurde. Nachdem die Stadt Tübingen ihre Pläne zum Bau eines Einkaufszentrums samt Hotel nicht realisieren konnte, wurde dort das Brauereigasthaus Neckermüller erbaut. Der große Garten ist das Markenzeichend es Neckarmüllers, denn hier kann man im Sommer frisch gezapftes Bier und gute schwäbische Küche genießen. Ab Ende 2009 wurde renoviert, die Anzahl der Sitzplätze wurde erhöht und das Gasthaus wurde renoviert.

Die Neckarbrücke

Der eigentliche Name der Neckarbrücke ist Eberhardsbrücke, benannt nach Karl Eberhard im Bart, der am 11. März 1477 die Tübinger Universität gründete. Von den Tübingern wird sie aber Neckarbrücke genannt, da sie früher die einzige Brücke war, die über den Neckar führte.

Neckarbrücke

Die Neckarbrücke

Sie verbindet die Karlstraße aus dem Süden mir der Mühlstraße aus dem Norden.  Auf dem mittleren Pfeiler der Brücke befand sich ein Turm, der beim Bombeneinschlag in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1944 so stark beschädigt wurde, das er einstürzte. In diesem Turm befand sich das bronzene Eberhard-Denkmal, das als spende für die Waffenproduktion eingeschmolzen wurde.
Im April 1945 sollte die Neckarbrücke gesprengt werden damit die französischen Truppen nicht einmarschieren können. Sie war die letzte verbleibende „Neckarbrücke“, die  Alleenbrücke, Lustnauer Neckarbrücke, die Neckarbrücke der Ammertalbahn und der Indianersteg waren zu diesem Zeitpunkt schon gesprengt. Den Erhalt der Neckarbrücke haben wir dem damaligen Wirt des „Ochsen“, dem heutigen Neckarmüller, zu verdanken. Dieser bekam Wind davon, dass auch die Neckarbrücke gesprengt werden soll und machte sich sorgen, dass ihn seine „umsatzstarken“ Gäste aus Derendingen nicht mehr besuchen können. Deshalb lud er die Sprengmannschaft auf ein Vesper ein und füllte die Mannschaft so ab, dass sie die Sprengung kurzerhand um einen Tag verschoben. Am nächsten Tag waren die Franzosen schon einmarschiert und die Brücke musste nicht gesprengt werden.

Ralf Schulz singt auf dem Neckarfloss bei Sonne und Regen vor der Neckarfront

Die Neckarfront beim Konzert „Beck meets music“

 

Die Neckarfront

Die Neckarfront ist der wohl meist fotografierte Ort Tübingens. Die dort zu sehenden Häuser sind über 500 Jahre alt. Wenn wir Gäste aus den USA an Bord haben, staunen diese nicht schlecht, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, dass diese Häuser älter sind als deren Geschichte 😉 . Die Fassaden der Häuser stehen unter Denkmalschutz, deshalb dürfen sie nicht renoviert sondern nur restauriert werden, was ziemlich teuer ist.
Zwischen Eberhardsbrücke und Hölderlinturm führt ein Fußweg entlang der Neckarfront, den neckarseitigen Abschluss bildet eine mächtige Mauer, ein Überbleibsel der alten Tübinger Stadtmauer, deren Krone im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Studenten ist.

Der Hölderlinturm

Der Hölderlinturm wurde im späten 19. Jahrhundert nach dem Dichter Friedrich Hölderlin benannt, der dort vom 3. Mai 1807 bis zu seinem Tod im Jahr 1843 lebte. Im Jahr 1807 wurde das Gebäude vom Schreinermeister Ernst Friedrich Zimmer erworben. Dieser nahm dort noch im gleichen Jahr den als unheilbar krank aus dem Autenrieth’schen Klinikum entlassenen Hölderlin, dessen Hyperion er bewunderte, auf. Der Dichter bewohnte 36 Jahre lang im ersten Stock des Turmes ein bescheiden eingerichtetes Zimmer. Die Stadt Tübingen erwarb im Jahr 1921 das Haus mit Unterstützung der „Vereinigung zur Erhaltung und Erwerbung des Hölderlinturms“. Im Jahr 1984 wurde im Zuge einer Renovierung das Innere des Hauses der Raumaufteilung zu Hölderlins Zeit angenähert. Heute befindet sich hier das Hölderlin-Museum mit einer Dauerausstellung, Sonderausstellungen und einer Präsenzbibliothek. Der Hölderlinturm wird im Auftrag der Stadt Tübingen von der 1943 gegründeten Hölderlin-Gesellschaft, die ihren Sitz in dem Haus hat, verwaltet.

Die Tübinger Burse

1478 bis 1482 wurde das Gebäude zunächst als Studentenwohnhaus und -lehranstalt erbaut. Der Baubeginn lag also nur ein Jahr nach der Gründung der Universität, die Burse ist deren ältestes erhaltenes Gebäude. Der viergeschossige Bau mit Walmdach entstand in seiner heutigen Form durch einen klassizistischen Umbau zwischen 1803 und 1805 und beherbergte das erste Klinikum Tübingens, wovon der Name der oberhalb des Baus liegenden Clinicumsgasse zeugt. Einer der ersten Patienten war Friedrich Hölderlin, der 1807 nach einer 231 Tage dauernden Behandlung als unheilbar entlassen wurde. Charakteristisch sind die beiden Treppenaufgänge an der Front zum Neckar, die noch von der Trennung zweier unversöhnlicher philosophischer Richtungen in der Frühzeit der Uni zeugen („Nominalisten“ und „Realisten“).

Das Evangelische Stift

Das Evangelische Stift ist ein Studien- und Wohngebäude der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Es wurde 1536 von Herzog Ulrich gegründet, um nach der Reformation die theologische Ausbildung begabter Studenten zu evangelischen Pfarrern anzubieten. Traditionell liegt der Schwerpunkt auf einer philosophischen, sprachlichen und kirchenmusikalischen Ausbildung. Aus dem Stift sind viele bedeutende Theologen, Philosophen, Schriftsteller und andere Gelehrte hervorgegangen, die großen Einfluss auf die Entwicklung der schwäbischen, deutschen und europäischen Geistesgeschichte hatten. Das Gebäude wurde 1264 als Augustiner-Eremiten-Kloster errichtet und 1547 als Ausbildungsstätte für Geistliche und Beamte umgenutzt.

Auf der Internetseite des Evangelischen Stifts können Sie einen virtuellen Rundgang machen.

Die Neckarinsel

Die Neckarinsel ist eine knapp 1 km lange Insel im Neckar, die durch Abzweigung eines parallelen Kanals zur Regulierung des Neckarwasserstandes 1910-11 entstand. Sie reicht von der Landspitze westlich der Ammertalbahn-Brücke bis zur Neckarbrücke.

Etwa die Hälfte der Insel (der östliche Teil) wird von der Platanenallee eingenommen. Im westlichen Bereich liegt das so genannte Seufzerwäldchen, das von teils kurvigen Waldwegen durchzogen wird. Westlich der Alleenbrücke befindet sich noch der so genannte Hain, an dessen Ende unter der Brücke der Ammertalbahn ein kleiner Tunnel zum westlichen Ende der Insel führt, einem geländerumsäumten Plateau am so genannten Spitz oder Bügeleisen. Hier werden manchmal illegale Lagerfeuer und Grillparties veranstaltet, gegen die das Ordnungsamt u.a. wegen der Brandgefahr für die Platanenallee vorgeht. Das Wasser des Neckars ist an vielen Stellen dort nur knietief.

Zwei Denkmale stehen auf der Insel: in der Mitte das Silcher-, im Westen das Wildermuth-Denkmal.

 

Quellen: http://de.wikipedia.org/ , http://www.tuepedia.de/wiki